Psychische Störungen bei Vitaminmangel
Die Aufgabe der Vitamine des B-Komplexes im Stoffwechsel des Nervensystems wurde im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte durch eine Vielzahl an biochemischen Studien grösstenteils geklärt und auch aufgezeigt.
Klinische und experimentelle Beobachtungen, Selbstversuche und Erfahrungen an Kriegsgefangenen haben das Studium der symptomatischen Psychosen intensiviert. Zusammenhänge zwischen der Wernickeschen Enzephalopathie und einem Thiaminmangel, der sich körperlich als Beri-Beri manifestiert, wurden aufgeklärt. Die pathologisch-anatomischen Substrate der Wernickeschen Krankheit und ähnliche pathologische Befunde wurden durch Thiamin-freie Ernährung im Tierversuch erzeugt und andererseits rief Thiaminentzug in der Ernährung gesunder Studenten Symptome der „organischen Neurasthenie” hervor. Nikotinsäure und Nikotinamid erwiesen sich als wirksam, oft lebensrettend in der Behandlung des schweren Alkoholismus bei älteren Patienten, mit und ohne Zeichen einer Pellagra. Gleichzeitig wurde die Bedeutung einer ausreichenden Zufuhr von Tryptophan für die bakterielle Synthese der Nikotinsäure im menschlichen Darm nachgewiesen.
Diese und andere Ergebnisse sind jüngst in einer umfassenden Hypothese der chemischen Wirkungen der B-Vitamine auf den Kohlenhydrat-Stoffwechsel des Nervensystems von Sinclair zusammengefasst worden.
Dieser Zusammenhang zwischen einem chronischen Vitaminmangel und einer psychischen Erkrankung, etwa der therapieresistenten chronischen Psychose, die bei chronischem Vitamin B12 Mangel auftreten kann, ist hinlänglich bekannt. Der oben erwähnte Ausschnitt stammt aus einer Studie aus dem Jahre 1957:
Psychische Störungen bei Vitaminmangel
Beitrag zur Pathogenese symptomatischer Psychosen1Mental disturbances in vitamin deficiency: a contribution to the pathogenesis of the symptomatic psychosesW. Mayer-Gross
Abteilung für experimentelle Psychiatrie der Universität Birmingham (England)
1 Nach einem Vortrag vor der 72. Wanderversammlung Südwestdeutscher Neurologen und Psychiater in Baden-Baden am 26./27. Mai 1956.
Was ist denn nun die Rolle der Vitamine in der Gewährleistung psychischer Gesundheit?
Nun, verschiedene Vitamine vollführen das verschiedene Funktionen, so kann sich ein B12 Mangel in launischem Verhalten äussern, Stimmungsschwankungen und auch Vergesslichkeit (was gerade im Alter, dann auch mal als Alzheimer oder Demenz fehldiagnostiziert werden kann).
Oder Vitamin D. Wir alle kennen entweder am eigenen Leib oder jemanden in unserem Umfeld, der im Winter von der sogenannten Winterdepression (auch seasonal depression, oder SAD, genannt) betroffen ist, was in der Regel auf einen Mangel an Vitamin D zurückzuführen ist, da es weniger Sonnenschein gibt und somit weniger Vitamin D produziert wird. Diesen Mangel kann man aber sehr gut mit einem Vitamin D Präparat angehen.
Auch Vitamin C kann hier aufgeführt werden. Vitamin C ist ein Antioxidant, welches dabei hilft die Gehirnzellen vor oxidativem Stress zu schützen. Ein Vitamin C Mangel ist mit einem erhöhten Risiko einer Stimmungserkrankung und auch kognitivem Rückgang, assoziiert.
All das sind nur einige Beispiele für den Zusammenhang zwischen Vitaminmangel und einer gefährdeten psychischen Gesundheit, es gibt hierzu Berge an Studien und Forschungen, die diesen Zusammenhang über Jahrzehnte hinweg aufgezeigt haben. Doch was bedeutet das denn nun konkret? Ist eine Depression nichts Weiteres wie ein Vitaminmangel?
Leider ist hier die Antwort nein. Die Situation ist etwas komplizierter. Was man aber kann, ist die Therapie mit einem konkreten Ernährungsplan, bewusster Ernährung und auch Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen. Vitamine, etwa in der Form von Vitamin Infusionen können behilflich sein dabei, die Symptome zu lindern und den Zustand zu verbessern, ersetzen aber in der Regel keine Therapie. Vor allem bei Menschen mit einem nicht optimalen Darm oder verringerter Absorption von Nährstoffen, empfiehlt es sich eine Vitamin Infusion in Betracht zu ziehen, da bei einer Infusion die Nährstoffaufnahme bei über 90% liegt, wohingegen bei der oralen Aufnahme diese in der Regel bei etwa 20% liegt. Man hat also mehr von den Vitaminen in einer Vitamin Infusion. Doch ersetzt diese keinen gesunden Lebensstil und gesunde Ernährung, die Vitamin Infusion unterstützt diese.