Glücklich trotz Trauma

Wie wir ein Trauma integrieren und glücklich leben können

Wir alle streben nach einem glücklichen und erfüllten Leben, das ist ein erstrebenswertes Ziel.

Wer aber mit einem Trauma zu kämpfen hat, der sieht das oftmals nicht für sich in den Karten und glaubt, es sei unmöglich.

 

Die schlechte Nachricht zuerst: Ein Trauma wird man nicht los.

Ein Trauma ist eine Erfahrung, etwas, das uns widerfahren ist, etwas das uns geprägt hat und somit begleitet. Ein Traum können wir nicht einfach vergessen wie eine Einkaufsliste.

Was wir aber machen können, ist dieses Trauma, diese Erfahrung verarbeiten und integrieren. Und hier liegt der Schlüssel für ein glückliches Leben, wenn man traumatisiert wurde.

Die Heilungschancen für Posttraumatische Belastungsstörungen stehen gut und somit auch die Chancen auf ein glückliches und erfülltes Leben als Mensch mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

 

Ein Trauma beinhaltet eine Unsicherheit, eine Ungewissheit, wie es um die eigene Sicherheit, das eigene Überleben, bestellt ist und das löst einen massiven Stress und eine grosse Angst aus.

Im Speziellen, wenn diese Erfahrung als Kind oder gar als Kleinkind einem widerfuhr, dann führt das zu Prägungen und Schlussfolgerungen, die, unbewusst, den Ausblick auf das Leben bestimmen und so das Leben formen. Man kann das sogar mit bildgebenden Verfahren aufzeigen, das Gehirn eines Kindes das traumatisiert ist, das ist anders aktiviert, anders verdrahtet, wie das eines Kindes, das in sicherer Bindung aufwächst.

Somit ist der erste Schritt eine therapeutische Beziehung zu finden in welcher man sich wohl, aufgefangen und vor allem auch sicher fühlt. Erst dieses Sicherheitsgefühl kann dazu beitragen, dass wir uns soweit entspannen, in uns und bei uns ankommen können, so dass wir anfangen können, uns unserem Trauma zu stellen.

 

So schwer ein Trauma ist, so schwierig kann auch die Traumatherapie sein. Wir integrieren hier etwas in unsere Lebensgeschichte, das wir am liebsten vergessen würden, etwas, das wir nie erleben wollten, was uns wider unseren Willen geschah.

Das schmerzt.

Aus diesem Grund ist es auch ungemein wichtig, dass eine Traumatherapie in kleinen Schritten geschieht, nicht überflutet und vor allem nicht überfordert. Ein Schritt nach dem anderen.

Erlebnisse sind nie alleinstehend, sie sind immer Vernetzt, sie haben eine Ursache, einen Weg der uns an sie hin geführt hat, etwa die Suche nach der Bindung zu unseren Eltern und eine Konsequenz, etwa wenn diese Bindung und Nähe zurückgewiesen wurde, dass wir nicht genügen. Aus diesen Konsequenzen lassen sich ganze Überzeugungen über die Welt, sogenannte Glaubenssätze, ableiten, die dann unseren Ausblick und unser Handeln bestimmen.

 

Wenn wir an diesen Galubenssätzen arbeiten, dann ist es unglaublich wichtig, dass dies in einer sanften, nicht traumatisierenden Form geschieht, so dass das Trauma nicht neu bestätigt wird und wir re-traumatisiert sind.

Wir wollen die alten Überzeugungen und Galubenssätze überwinden und durch neue ersetzen, die uns im Hier und Jetzt dienlich sind und uns helfen ein erfülltes Leben zu leben.

 

Erst wenn wir diese alten Glaubenssätze, die uns früher dienlich waren, ablegen können, wenn wir auf innerster Ebene verstanden haben, dass das traumatische Ereignis, der traumatisierende Lebensabschnitt vorbei ist und wir sicher, gehalten und geschützt im hier und jetzt sind, wenn wir neue Strategien und Skills haben um mit neuen Herausforderungen umzugehen, wie etwa intrusiven Gedanken, wie wir uns selber trösten können, erst dann können wir von einem integrierten und somit überwundenen Trauma reden und das ist der Beginn eines erfüllenden und glücklichen Lebens trotz traumatischer Erfahrungen.

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